Geburt mit Geburtsbegleitung – wie ich als Doula Mama Vanessa unter der Geburt hätte begleiten und unterstützen können

Meine Geburtsbegleitung und Vanessas Vorgeschichte

Die Geburtsbegleitung zu Vanessas Schwangerschaft startete anfangs etwas problematisch – sie hatte des Öfteren Blutungen und befindet sich deshalb schon früh im Beschäftigungsverbot. 

Es ist ihre dritte Schwangerschaft. Sie hat keine professionelle Geburtsbegleitung, die sie unter der Geburt hätte begleiten und unterstützen können. Und so wirst du in diesem Geburtsbericht ohne Doulabegleitung lesen können, an welchen entscheidenden Stellen eine Doula positiv im Geburtsverlauf hätte wirken können.

Sie erinnert sich mit ganz viel Liebe und Glück an ihre erste Geburt zurück, denn sie erlebte dort laut eigener Aussage eine traumhafte, schmerzlose Wannengeburt. Anders als bei der Geburt ihres zweiten Kindes, die sie sehr traumatisch im Gedächtnis abgespeichert hat.

Vanessas Vorbereitung – Geburtsbericht ohne Geburtsbegleitung

Sie hat sich also auch bei diesem Mal wieder eine Geburt in der Geburtswanne gewünscht und auch schon direkt zu Beginn ihrer Schwangerschaft steht für sie fest, dass sie dieses Baby wieder im Wasser gebären möchte.

Vanessa wird an ET+1 eingeleitet, da das geschätzte Geburtsgewicht ihres Babys 4500g betragen sollte (das tatsächliche Geburtsgewicht belief sich dann auf 3800g).

Zunächst wird sie mit homöopathischen Mitteln eingeleitet und dann mit einer Cytotec-Tablette.

Sie ist Patientin einer Hebammen-Praxis und kennt dort zwar alle Hebammen, die in ihrem Wunsch-Krankenhaus auch Beleghebammen sind, aber ihre Wunsch-Hebamme hat erst wieder Dienstags abends Dienst, montags morgens erhält sie die Tablette mit dem geburtseinleitenden Mittel.

Ist das nicht einer der riesen Vorteile einer professionellen Geburtsbegleitung? Die werdende Mama muss nicht erst auf ihre Wunsch-Begleitung warten und macht ja solange auch seelisch noch zu und möchte eine Geburt verhindern, sondern eine Doula ist für sie da wenn es wirklich los geht, ohne dass sie auf ihre Terminkalender achten müssen. So kann der Natur einfach völlig freier Raum gelassen werden. Das ist die vollkommene Bedürfnisorientierung, die Mama kann sich ganz fallen lassen und hingeben, da sie sicher ist und sich sicher fühlen kann.

WENN IN EINE GEBURT VON AUßEN EINGEGRIFFEN WIRD…

Und so kommt es auch, dass sich erst lange nichts tut, der Montag vergeht und auch der Dienstag, sie beschreibt die diensthabende Tageshebamme als mürrisch und vergesslich und es tut sich erstmal nichts. Auch vergisst die Hebamme, ihr das Testergebnis ihres PCR-Tests mitzuteilen, alles organisatorische Dinge, um die ich mich als Doula geburtsbegleitend prima hätte kümmern können und so der Mama den Rücken hätte freihalten können.

Sie wird nochmals am Dienstag um 14 Uhr eingeleitet, diesmal wird ihr das einleitende Mittel als Gel vor den Muttermund gelegt. Um 17 Uhr am Dienstag wird das Prozedere nochmal wiederholt. 

Am Dienstag Abend setzen dann die Wehen ein und werden so schnell heftig, beziehungsweise ab 19 Uhr laut Vanessas Aussage unerträglich. Sie ist für 19:30 Uhr in den Kreisssaal einbestellt worden, jetzt ist auch ihre Wunsch-Hebamme im Dienst. 

Wenn ein Schock-Moment ohne Geburtsbegleitung zum Geburtsstillstand führt

An der Tür zum Kreißsaal ein großer Schock für die schwangere Vanessa: Sie erhält die Information, dass der Kreißsaal mit der einzigen Geburtswanne reserviert und freigehalten wird für Corona-positiv getestete Frauen und es gibt auch zu diesem Zeitpunkt eine Frau in diesem Kreißsaal.

Vanessa beschreibt diesen Moment so, dass sie sich fühlt als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Sie fühlt sich alleine, missverstanden und am Ende ihrer Kraft und hat weder den Mut, noch die Energie in diesem Moment, diese Situation weiter zu besprechen. Sie bricht in Tränen aus, weil sie panische Angst davor, die Schmerzen ohne die Geburtswanne nicht ertragen zu können.

Ich hätte sie in dieser Phase ihrer Geburt gerne auch vor allem mit Atemtechniken aus dem Hypnobirthing unterstützt, zum einen auch, damit sie durch eine geleitete Atmung wieder entspannen und loslassen kann, zum anderen aber auch, weil Techniken aus der Geburtshypnose sind sehr hilfreich, da geflüsterte Sätze des Geburtsbegleiters als „Anker“ viel Kraft und Zuversicht spenden können (informiere dich hier gerne zu meinen Angeboten wenn du dir eine Geburtsbegleitung bzw. Schwangerschaftsbetreuung wünschst).

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Um 21 Uhr ist sie so schmerzgeplagt, dass sie beschließt wieder nach Hause zu gehen, sollte ihr Baby nicht bis um 22 Uhr geboren worden sein. 

Zehn Minuten später darf ihr Mann zur Geburt dazukommen. Die Hebamme spricht aus, dass es nicht mehr bis 10 Uhr dauern wird bis das Kind geboren wird.

Vanessa verbringt die Zeit von 19:30 Uhr bis 21 Uhr im Liegen auf dem Kreißbett, sie ist wie gelähmt vor Angst und Schmerzen und kann auch der Aufforderung während der Geburt nicht nachkommen, sich hinzuknien. Sie schafft es nicht, alleine aufzustehen und braucht die Unterstützung der Hebamme, einer Krankenschwester und der Ärztin. Hier hätte ich sie als Doula auch sicherlich in dieser Geburtsphase sehr gut unterstützen können, ich hätte sie stützen können, ihr alternative Gebärpositionen zeigen und ausprobieren lassen können und ich hätte sie animiert, nicht die ganze Zeit zu liegen. Ich hätte mein Bestes gegeben, sie von ihren Ängsten abzulenken, ihr Mut zugesprochen und versucht, ihr Linderung zu verschaffen, durch Massagen, das Rebozo-Tuch, ich hätte sie mit ätherischen Ölen unterstützen können oder ihr den Kamm anbieten und ich hätte sicherlich Atemtechniken aus dem Hypno-Birthing mit ihr angewandt, vielleicht hätte es ihr auch gefallen, eine schöne Musikstimmung zu haben.

Um 21:40 Uhr wird ihr kleiner Junge geboren. Das Geburtsgewicht beträgt tatsächlich 3800g.

Sie muss mit zwei Stichen genäht werden, ihr Baby legt sie direkt an und es klappt gut mit dem Trinken, da sie vorher schon immer Milch ausgestrichen hatte. Nach zwei Tagen verspürt sie keine Schmerzen mehr. An Interventionen erfährt sie die manuelle Eröffnung der Fruchtblase, was ihr aufgrund der hohen Fruchtwassermenge empfohlen wird.

Ich hoffe dieser Geburtsbericht ohne Doulabegleitung bzw. Schwangerschaftsbetreuung hat dir ein bisschen zeigen können wie wertvoll eine professionelle Geburtsbegleitung auch für dich in deiner Schwangerschaft und Geburt sein kann, denn deine Doula ist nicht nur ein erfahrener Profi auf ihrem Gebiet, sondern sie kennt deine individuellen Wünsche, Bedürfnisse – aber eben auch deine Ängste und kann dich während der ganzen Zeit begleiten ohne zwischendurch zu einer anderen Gebärenden zu müssen und sie kann eben auch helfen, deine Wünsche zu kommunizieren in einer Situation in der du dies eventuell nichtmehr selbst tun kannst.

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